Im Gegensatz zu den Engländern verfolgen die Japaner in ihren Gärten in der Regel kein naturalistisches Konzept. Vielmehr ist die künstlich angelegte Landschaft bis zum letzten Stein "durchgestylt", nichts wird dem Zufall überlassen. Das gilt auch für die Bäume. Sie werden - entweder als Jungpflanzen oder als ausgewachsene Exemplare - mit Hilfe von Säge, Schere, Bambusstäben und Seilen "erzogen", d.h. in eine bestimmte Form gebracht. Pittoreske Formen mit möglichst horizontalen Ästen sind erwünscht. Die "Architektur" des Baumes (Stamm, Äste) soll mittles Auslichtung sichtbar bleiben. Haben die Bäume die gewünschte Grösse erreicht, werden sie durch Entfernung der Austriebs im Form gehalten. Eine regelmässige (und überaus aufwendige!) Pflege ist unabdingbar, zumal die Bäume auch jederzeit makellos aussehen sollen. So werden bei Föhren regelmässig von Hand alle gelben und braunen Nadeln entfernt.
Typisch sind die dreibeinigen Leitern.
Manchmal muss man sogar ein spezielles Floss verankern, um einen Baum pflegen zu können.
Hier entfernt der Gärtner mit akribischer Sorgfalt alle gelben und braunen Nadeln.