Mixed Borders
Das Herzstück eines Gartens «im englischen Stil» ist zweifellos das, was der Engländer als borders bezeichnet. Während die herbaceous borders (wörtlich »krautige Rabatten«) ausschliesslich aus Stauden bestehen, gesellen sich bei den mixed borders Sträucher und Bäume dazu. Das Prinzip bleibt dasselbe: Eine Vielzahl von Pflanzen drängen sich auf engem Raum, sodass der Gartenboden weitgehend bedeckt ist und das Unkraut im Idealfall keine Chance hat. Ihre Anmutung soll «natürlich» sein, als hätten sich die Pflanzen ohne Zwang zusammengefunden, auch wenn in Wahrheit die Pflanzengesellschaft eine hochkünstliche ist. Solange die Winterhärte gegeben ist, darf sich der Gärtner bei der Wahl seiner Stauden in allen Weltgegenden bedienen.
Die Pflanzen werden so ausgewählt, dass unterschiedliche Blühzeiten dem Border möglichst lange Farbe und damit das Interesse des Betrachters bescheren, ganz im Sinne des Titels von Karl Foersters letztem Buch: »Es wird durchgeblüht!«. Bei Form und Farbe der Blüten wie des Laubes bedarf es, soll ein Garten nicht eintönig werden, sowohl der Harmonie als auch des Kontrasts. Lässt es die Tiefe des Beetes zu, werden die Pflanzen in der Höhe gestaffelt, sodass keine Pflanze die andere verdeckt, ausser am Hang, wo sich die Pflanzen wie in einer Arena präsentieren. Schliesslich profitieren längere Borders von Wiederholungen und Rhythmisierung, welche vom Betrachter als angenehm empfunden werden, wohl auch, weil sie einer «optischen Überreizung» vorbeugen.